Das Mädchen mit dem Stahlkorsett

Heute möchte ich euch das Buch Das Mädchen mit dem Stahlkorsett von Kady Cross vorstellen.

Alle Rechte liegen beim Heyne Verlag

Infos :

Autor : Kady Cross
Verlag : Heyne Verlag
Preis : 8,99 € (Taschenbuch)
Seiten : 368 Seiten
Teil einer Reihe : Ja. Teil 1 von 3
Originaltitel : The girl with the steel corset

Klappentext :


Mit Finley Jane hat keiner gerechnet


Sie ist eine ganz besondere junge Dame: Ihr Name ist Finley Jane, sie ist achtzehn Jahre alt und arbeitet als Dienstmädchen. Gelegentlich. Gelegentlich entschließt sie sich jedoch, auf den Straßen Londons Jagd auf Verbrecher zu machen. Finley mag hübsche Kleider, ihre Unabhängigkeit und wohlerzogene junge Männer. Wen Finley nicht mag, der kommt ihr besser nicht in die Quere, denn sie ist außergewöhnlich stark. Doch hinter ihren enormen Kräften verbirgt sich ein dunkles Geheimnis ...


In London kreuzen Luftschiffe am Himmel, dampfbetriebene Automaten erledigen die niederen Arbeiten, und von jungen Mädchen wird vor allem eines erwartet – anständig sein und hübsch aussehen. Mit Letzterem kann sie durchaus dienen, aber mit der Sittsamkeit hapert es bei Finley Jane gewaltig, denn sie ist übermenschlich stark, und wenn ihr Temperament mit ihr durchgeht, kann es für ihre Kontrahenten schon mal böse enden. Als sie deshalb ihre Anstellung im noblen Haushalt der Familie August-Raynes verliert, scheint Finleys Schicksal besiegelt. Aber dann begegnet sie dem jungen Adligen Griffin, der gemeinsam mit seinen Freunden die wunderlichsten Experimente veranstaltet. Und Finley passt perfekt in die bunt gemischte Truppe, denn Griffin und seine Freunde haben ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten, die sie im Kampf gegen das Böse auf den Straßen Londons einsetzen. Doch Finley trägt eine dunkle Seite in sich, und obwohl Griffin zarte Gefühle in ihr erweckt, fühlt sie sich auch zu dem zwielichtigen Gangster Jack Dandy hingezogen. Als Griffin und seine Freunde einer gigantischen Verschwörung auf die Spur kommen, die nicht nur Königin Victoria, sondern das ganze Empire bedroht, muss Finley sich entscheiden ...


Inhalt :

London im Jahr 1897. Zwielichtige Gestalten und gefährliche Banden treiben ihr Unwesen. Einem 16-jährigen Mädchen machen sie jedoch keine Angst. Finlay Jayne. Sie ist übernatürlich stark und weist so selbst die stärksten Gegner in ihre Schranken. Doch ihre Gabe bringt auch eine Schattenseite mit sich. - Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Finlay hat zwei Persönlichkeiten. Die normale Finlay, die sich vor den düsteren Gestalten fürchtet; und die dunkele Finlay, die immer dann zum Vorschein kommt, wenn sie sich bedroht fühlt und so alles kurz und klein hackt ohne ein schlechtes Gewissen.
Als Finlay eines Tages völlig verstört vor ein Auto läuft, ahnt sie nicht, was sie damit auslöst. Denn derjenige der sie angefahren hat, ist kein geringerer als der reichste und mächtigste Mann des gesamten Empires (abgesehen von Queen Victoria natürlich). - Griffin King, Duke of Greythrone. Er nimmt sie bei sich auf und Finlay entdeckt, dass der junge, gut aussehende Griffin und seine Freunde ebenfalls Gaben besitzen....
Kaum hat sich Finlay in den verrückten Haushalt eingelebt, kommen sie einer Verschwörung gegen Queen Victoria auf die Spur; und mit ihr viele Dinge mit denen sie nicht gerechnet hat....
 

Meine Meinung :

Zu Anfang musste ich mich etwas in die Geschichte einleben, da es nicht alltäglich ist, dass im London des 19. Jahrhunderts an jeder Ecke Automaten - Automaten sind eine Art Roboter, die den Menschen in den verschiedensten Tätigkeiten zur Hand gehen. Eigentlich sind sie ganz nett, doch ..... - rumlungern.

Ich mochte den Schreibstil der Autorin eigentlich sofort. Sie schreibt so, dass man es als Leser flüssig lesen kann - auch wenn sie mal zeitgenössische Begriffe verwendet.

Ich liebe die Charaktere. Sie sind so unterschiedlich und doch haben sie alle irgendwelche Gemeinsamkeiten.
Fangen wir mit der Hauptprotagonistin Finlay an. Sie ist - wie ihr jetzt schon wisst - übernatürlich stark und doch erscheint sie mich ab und zu sehr verletzlich, sie ist eher zurückhaltend, kann jedoch auch sehr dickköpfig sein und hat zudem immer eine bissige Antwort auf der Zunge.
Kommen wir zu dem Hauptprotagonisten Griff (eigentlich Giffin). Er ist ein mir sehr sympathischer Charakter, denn er ist so gutherzig, offen und vor allem gut aussehend.
Jack Dendy ist der Boss der Unterwelt von London. Meiner Meinung nach hat er ebenfalls zwei Seiten. - Seine Unterwelt-Boss-Seite, in der er kaltblütige Anführer ist, und die Normalo-Seite, in der er DER Gentleman schlechthin ist und alle Mädchen auf ihn fliegen.
Griffin und Jack haben mehr Gemeinsamkeiten als man denkt. Sie sind beide nicht nur unverschämt gut aussehend. Nein. Sie haben auch beide etwas für Finlay übrig. Und Finlay für sie - ihre dunkele Seite fühlt sich zu Jack hingezogen, ihre gute Seite zu Griffin. - So entsteh ein (zartes) Liebesdreieck, dass bis zum Ende hin spannend leibt.

Die restlichen Charaktere - Emily, die kluge, kleine Irin; Sam, der misstrauische, starke (noch stärker als Finlay) Typ; Jasper, der überschnelle Cowboy; Griffins Tante mit den telepathischen Fähigkeiten; und viele mehr .... - waren mir sehr sympathisch und sind mir schnell ans Herz gewachsen.

Ich finde, dass die Geschichte eine gewisse Grundspannung hat, die mit Voranschreiten des Buches zunimmt. Leider fand ich viele Geschehnisse sehr voraussehend, wodurch mein Lesevergnügen etwas gedämpft wurde. Deshalb ziehe ich auch ein Herz ab.


Die Idee, dass der Titel wirklich etwas mit dem Buch zu tun hat, finde ich sehr gut.
Ich weiß nicht ob es Absicht war oder nicht, doch das Buch hat 22 Kapitel und die Zahl 22 spielt in dem Buch noch eine kleine, aber tragende Rolle.

»Die schwächere Seite in ihr hätte sich vor diesem Viertel gefürchtet. Sie hätte es für dumm gehalten, sich auf diese Weise zur Schau zur stellen - aber warum sollte sie eigentlich nicht gehen, wohin sie wollte? Hier gab es kaum etwas, das ihr wehtun konnte. Selbst wenn sich einige Männer auf sie stürzen, wie ein Rudel Wölfe, das über ein Reh herfiel, würde sich zeigen, dass sie selbst ein viel mächtigeres Raubtier war als alle sie zusammen.«

 Seite 72

Buchtrailer :

Cover :

Auf dem Cover sieht man das Mädchen mit dem Stahlkorsett alias Finlay. Ich finde, dass man Finlay nah zu perfekt getroffen hat, denn ich habe  sie mir genauso vorgestellt, wie sie auf dem Cover abgebildet wurde !
Der Hintergrund des Umschlags wurde in einem schlichten Schwarz gehalten, wodurch sich der Titel, welcher in einem knalligen Pink auf der Vorderseite prangt, abhebt.

Fazit :

Ein lesenswertes Buch, welches zwar im Verlauf der Geschichte spannend war, jedoch an manchen Stellen ein wenig zu vorhersehbar.
Mit Das Mädchen mit dem Stahlkorsett hat Kady Cross ihr ganz eigenes London des 19. Jahrhunderts geschaffen und der Stadt ihre persönliche Note gegeben.
4 von 5 Herzen für einen Lesespaß, der Leute begeistert könnte, die auf Fantasy stehen und Steampunk noch nicht kennen ! (Es war auch mein erster Steampunk Roman)
Danke an die LeseZeichen Buchhandlung, welche mir einige Bücher zur Verfügung gestellt hat !

Liebe Grüße 

Daria