07 Juni 2014

Rot wie das Meer {Rezension}

Zuerst möchte ich mich bei euch entschuldigen, dass wir in letzter Zeit nichts gepostet haben, aber die Klausurenphase hat wieder begonnen und deshalb bin ich einfach nicht dazu gekommen, eine Rezi zu schreiben und bei Alicia sieht es schon seit längerem schlecht aus, da ihr Laptop schlappgemacht hat und sie nicht auf ihr Internet zugreifen kann. Sie hofft, dass das Problem bald behoben ist und sie wieder fleißig Rezensionen schreiben kann ☺Aber fangen wir mit etwas anderem an...

Heute möchte ich euch das Buch Rot wie das Meer der Autorin Maggie Stiefvater vorstellen. Viele von euch kennen sie eventuell schon als Autorin der Mercy Falls–Trilogie.



Infos:

Autor: Maggie Stiefvater
Verlag: script5
Preis: 18,95 € (Gebundene Ausgabe)
Seiten: 432 Seiten
Teil einer Reihe: Nein.
Originaltitel: The Scorpio Races
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Klappentext:

Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann.
Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben.
Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel.

Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot …

Inhalt:

Kate Connolly, von allen nur Puck genannt, lebt auf der Insel Thisby, auf der jedes Jahr das Skorpio-Rennen stattfindet.–Ein Rennen, das anders ist als andere. Es geht um Leben und Tod, um Stolz und Ehre, um Geld und Ansehen. Die Pferde, die zu reiten sind, sind tödlich; die Capaill Uisce können ihre Reiter innerhalb von Sekunden töten und sie in noch kürzerer Zeit mit ihrer Magie in ihren Bann ziehen. Als Puck schließlich eines Abends eine schockierende und zugleich unvermeidlich erscheinende Nachricht erhält, sieht sie das gefährliche Rennen als einzigen Ausweg, sie und ihre noch vorhandene Familie zu retten. Sie muss es wagen, als erste Frau am Skorpio-Rennen teilzunehmen und sich der Verachtung der Männer, die das Rennen als heilig ansehen, den Gefahren des Meeres und ganz besonders den der Pferde zu stellen.
Sean Kendrick ist der "Pferdeflüsterer" der Insel. Zusammen mit dem Pferd Corr, welches seinem Chef gehört, hat er schon viermal das Skorpio-Rennen überlebt und gewonnen. Doch plötzlich steht mehr auf dem Spiel als nur die Verteidigung seines Titels...

Meine Meinung:

Da ich bis jetzt nur gute bis sehr gute Bücher von Maggie Stiefvater gelesen habe, waren meine Ansprüche entsprechend hoch. Und...nun ja...was soll ich sagen? ☺Sie wurden erfüllt!

Stiefvaters Schreibstil war wieder einmal wunderbar. Sie schreibt toll und so fliegen (die meisten) Seiten nur so dahin. Man selbst als Leser kann schnell und flüssig lesen und kommt so schnell voran.
Was mir persönlich auch gut gefiel war die Idee, die Mythologie rund um die sogenannten Wasserpferde mit einzubinden. Man findet viele Mythen in vielen verschiedenen Ländern rund um die Pferde. (Zum Beispiel in Irland. Dort gibt es die unterschiedlichsten Ausführungen, wie beispielsweise die Cabyll Ushtey, die Aughisky, aber auch die Capall Uisge.)

Ich fand, das die Spannung an manchen Stellen im Buch etwas zu kurz kam. So zum Beispiel zu Beginn. Dort fand ich, dass das Buch ein wenig langatmig war und zu diesem Zeitpunkt in ich auch nicht sooo schnell voran gekommen. Ihr fragt euch jetzt eventuell, wie ich sagen kann, dass meine Erwartungen nichtsdestotrotz erfüllt wurde. Das liegt daran, dass das Ende des Buchs nervenaufreißend war. Man musste einfach wissen, wie es weiter geht bzw. wie die Geschichte denn nun endet.

Die Charaktere sind Stiefvater in diesem, wie auch in Nach dem Sommer (Rezension hier!) oder Wen der Rabe ruft (Rezension hier!), sehr gut gelungen. Sie sind sehr authentisch und alle von Grund auf verschieden, sodass man viele unterschiedliche "Menschen" kennenlernt.

Puck ist eine der Hauptprotagonisten. Sie und ihre Brüder leben seit dem überraschendem Tod ihrer Eltern allein in deren Haus auf Thisby. Dadurch, dass die drei Geschwister schon so früh allein für sich sorgen mussten, sind sie ein eingespieltes Team und verstehen sich auch blind.
Puck ist ein sehr taffes Mädchen, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt und die eine genaue Vorstellung von ihrem künftigen Leben hat. Sie weiß genau was sie will–ihr Pferd Dove, ihre noch vorhandene Familie um sich und für immer auf der kleinen Insel Thisby bleiben–, ist sehr zielstrebig und ein riesiger Sturkopf. Wenn sie von einer Sache überzeugt ist oder sich eine Sache in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie diese auch durch. Eigentlich ist sie mit ihrer Welt vollkommen zufrieden, auch, wenn sie und ihre Brüder meistens kein Geld haben, um sich andere Nahrung als Brot und Bohnen zu kaufen; doch dann wird ihre Welt erschüttert und plötzlich steht Puck vor der Entscheidung ihres Lebens...

Sean ist der andere Protagonist. Er und Puck sind wirklich sehr unterschiedlich, in manchen Punkten hingegen ähneln sie sich aber auch. Sean hat, wie Puck auch, keine Eltern mehr. Sein Vater wurde von einem Capaill Uisce getötet und seine Mutter lebt auf dem Festland, wo er keinen Kontakt zu ihr hat. Sean ist eher ein ruhiger Typ. Er ist das ganze Buch über sehr geheimnisvoll und man möchte unbedingt mehr über ihn erfahren, weil er einfach so interessant wirkt, jedoch kaum etwas über sich preisgibt. Außerdem hat er den Ruf des Pferde- oder eher gesagt des Capaill Uisce-Flüsterers auf Thisby inne und hat immer einen Fuß an Land und einen im Meer (Seite 70), weshalb er von den meisten Bewohnern eher gemieden wird. Man verhält sich ihm gegenüber zwar respektvoll, aber dennoch kalt. Er und sein Pferd Corr sind die besten Reiter auf der Insel. Gemeinsam haben sie schon vier Mal (!) das Rennen gewonnen! Dann jedoch tritt ein Mädchen in sein Leben und er weiß nicht, was er von ihr halten soll...

Die Geschichte ist aus den Perspektiven der eben aufgeführten Charaktere–Puck und Sean–geschrieben, was mir gut gefällt, da man so unterschiedliche Meinungen zu verschiedenen Themen erhält.

Ich denke, dass das Buch, da es sehr, sehr viel um Pferde geht, nicht das Richtige für Menschen ist, die Pferde nicht mögen. Sonst würde ich das Buch an alle Pferdenarren und -närinnen und Menschen die Pferde

Zitate:


»“[...] der Kerl hat einen Fuß an Land und einen im Meer. Solltest dich besser von ihm fernhalten.“ “Habe ich auch vor“, entgegne ich, obwohl ich mir da nicht so sicher bin. Ich mustere den Jungen erneut und ordne ihm seinen Namen zu. Sean Kendrick.«
Seite 70; Puck


»Mir war nie bewusst, wie beständig diese unbeständige Insel doch war, bis sie sich in etwas verwandelt hat, was mir vollkommen neu ist.«
Seite 230; Sean

 »Diese Insel ist geheimnisvoll und unberechenbar. Ich weiß nicht, was sie als Nächstes für mich geplant hat.«
Seite 272; Puck


Cover:

Das Cover finde ich eigentlich ganz schön. Die roten Wellen zieren und umranden den ganzen Umschlang, während kleine, sandfarbene Wellen im Hintergrund ihr Unwesen treiben.
Was ich auch einmal ansprechen möchte ist die Aufmachung des Buches selbst. Wenn man dem Schutzumschlag nämlich abnimmt, kommt ein ganz einfacher, ja beinah langweiliges Buch zum Vorschein. Bei genauerer Betrachtung jedoch wird man erkennen, dass der Buchdeckel geriffelt ist und dem Meer an einem etwas unruhigeren Tag nachempfunden wurde.

Fazit:

Rot wie das Meer ist ein tolles Buch für alle Pferdenarren und -närrinnen, aber auch für Leute, die Pferde ganz OK finden (so wie ich). Die Charaktere sind sehr glaubhaft dargestellt, die Handlung ist fesselnd und Stiefvaters Schreibstil ist klasse. Das Buch hatte zwar auch Stellen, die sich etwas in die Länge gezogen haben, diese wurde aber erfolgreich ausgeglichen, weshalb ich knappe 5 von 5 Herzen vergebe.



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