01 März 2016

Die Feenjägerin {Rezension}


Titel: Die Feenjägerin (The Falconer #1) 
Autor: Elizabeth May
Verlag: Heyne Verlag
Preis: 13.99 € (Broschiert)
Seitenanzahl: 400 Seiten
Teil einer Reihe: Ja. Teil 1 von 3.
Originaltitel: The Falconer (The Falconer #1)
ISBN-13: 978-3453316096
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Schön, talentiert und tödlich – Aileana Kameron hat nur ein Ziel: die Feen, die ihre Mutter getötet haben, zur Strecke zu bringen

Ballsaison im Edinburgh des Jahres 1844: Jeden Abend verschwindet die junge und bildschöne Aileana Kameron für ein paar Stunden vom Tanzparkett. Die bessere Gesellschaft zerreißt sich natürlich das Maul über sie, aber niemand ahnt, was die Tochter eines reichen Marquis während ihrer Abwesenheit wirklich tut: Nacht für Nacht jagt sie mithilfe des mysteriösen Kiaran die Kreaturen, die vor einem Jahr ihre Mutter getötet haben – die Feen. Doch deren Welt ist dunkel und tückisch, und schon bald gerät Aileana selbst in tödliche Gefahr...


Ein Jahr ist es her, seit Aleanas Mutter kaltblütig das Herz herausgerissen wurde. 
Ein Jahr ist es her, seit Aileana eine neue Welt entdeckt hat, die die ganze Zeit um sie herum war. – Die Welt der Feen. Doch diese Feen sind anders, als man sie aus den Märchen kennt…
Ein Jahr ist es her, sein sich Aileanas Leben just in einem Moment verändert hat. 
Ein Jahr ist es her, seit die alte Aileana gestorben ist und eine neue ihren Platz eigenommen hat. Und diese Aileana sinnt nach Rache; Rache an der Fee, die damals das Herz ihrer Mutter in den Händen hielt und ihr Leben damit von Grund auf veränderte. 
Und jetzt ist Aileana auf der Jagt nach denen, die ihrer Familie von einem Jahr dieses Unrecht zugetan haben. Doch sie muss aufpassen, dass sie nicht selbst zur Gejagten wird…

Der Einstieg in das Buch fiel mir verhältnismäßig schwer. Ich hatte, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, damit gerechnet, dass es ein eher historischer Roman mit Fantasyelementen wird, aber das war dann nur so halb so. Ich hatte mit etwas vollkommen anderen gerechnet, als da auf einmal von fliegenden Kutschen und mechanischen Teespendern die Rede war. Ich war daraufhin erst einmal etwas perplex und wusste nicht so ganz, wo ich das Buch jetzt zeitgeschichtlich einordnen soll. – Wirklich 1844? In einem alternativen 1844, wo alles komplett anders läuft als in Wirklichkeit? Bis ich dann verstanden habe, wie der Hase läuft, sind da schon einige Seiten vergangen. 

Der Schreibstil der Autorin war ganz angenehm zu lesen. Schnell und unbemerkt fliegen die Seiten nur so dahin, wenn man einmal angefangen hat. Jedoch ist es eben nur das: ein Schreibstil, der sich schnell lesen lässt. Nichts wirklich besonderes, nichts wo ich sagen würde, dass ich diesen Stil immer und überall wieder erkennen würde. 
Das Buch wurde lediglich aus einer Perspektive geschrieben, und das war die von Aileana. Dementsprechend hat man die Handlung auch nur in ihrer Sicht gesehen, wobei es mich sehr interessiert hätte, was andere Figuren in so mancher Situation gedacht haben.

Ich muss sagen, dass mich das Buch im Großen und Ganzen ziemlich fesseln konnte. Gleich der Anfang ist aufregend und man selbst als Leser möchte erfahren, wie die Geschichte weitergeht. Auch danach lässt dieser Drang kaum nach, selbst wenn es mal einige Stellen gab, die nicht ganz so mitreißend waren. 

Und nun zu Aileana: Mein Verhältnis zu ihr war ein einziges Auf und Ab. Ich hatte Phasen, da mochte ich sie wirklich gerne, dieses mutige, entschlossene Mädchen, das ihre Mutter rächen möchte. Dann gab es aber auch wieder Phasen, in denen ich einfach genug von ihr hatte. – Mir ist klar, dass du Feen jagst und sich dein Leben in einem Jahr komplett verändert hat. Bitte erwähne es nicht alle zwei Seiten. Ich hab's ja verstanden. 
Auch der Anfang mit ihr fiel mir nicht ganz so leicht. Irgendwie war sie mir erst einmal ein wenig suspekt, was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass der Einstieg, wie bereits gesagt, nicht so glänzend verlief, wie ich hoffte. Wenn sie beispielsweise auf irgendeinem Ball ist (sie weiß, dass es ein super wichtiger Abend ist) und eine Fee schmeckt (ja, sie schmeckt die Feen nämlich, wenn sie in ihrer Nähe sind) kann sie sich keine fünf Minuten zurückhalten und warten, bis eine geeignete Situation entsteht, nein, sie muss sofort los und ihren armen Partner einfach stehen lassen. Sie muss ja Aufmerksamkeit erregen, obwohl es das ist, was sie eigentlich nicht möchte. 
Nichtsdestotrotz ließen sich ihre Entscheidungen zu meist gut nachvollziehen und dadurch, dass das Buch auch noch aus ihrer Perspektive geschrieben wurde, kann ich mich nicht beklagen. 

Aber Aileana ist ja nicht der einzige Charakter in diesem Werk. Da gibt es zum Beispiel auch noch Derrick, der glaube ich mein Liebling war. Er ist eine kleine Fee und einfach süß. Meistens jedenfalls. Ich hätte gern mehr über das Verhältnis von Aileana und ihm erfahren, aber ich habe die Hoffnung, dass man darüber noch mehr im nächsten Band erfährt.

Auch die anderen Charaktere waren gut ausgearbeitet und gut nachzuvollziehen, wenn auch ihre Entscheidungen manchmal etwas vorhersehbar waren. Aber eben nur manchmal. Ab und an konnten mich die Figuren auch mal überraschen. 

Das Ende hat die Autorin geschickt eingefädelt. Nach diesem Cliffhanger möchte man wirklich wissen, wie es weitergeht, wie sich die Beziehungen weiterentwickeln und wie was im Allgemeinen noch so alles passiert, da dieses Ende viele Möglichkeiten für das weitere Verfahren der Geschichte offen lässt.

Natürlich gibt es auch eine Liebesdreieck, das, in diesem Teil zumindest, etwas vorhersehbar war. Ich habe schon am Anfang vermutet, wem Aileanas Herz gehört und was für Probleme sich daraus ergeben könnten und natürlich musste sich alles so bewahrheiten, wie ich es zu Beginn vermutete… Nichtsdestotrotz bietet diese Geschichte noch viel Potenzial, das hoffentlich in den nächsten Teilen ausgeschöpft wird! 

Vielen Dank, lieber Heyne Verlag, für das Rezensionsexemplar dieses Buchs! Ich habe mich sehr gefreut.


»In mir wächst die altbekannte Dunkelheit heran […]. Das ist es, wofür ich jetzt lebe. Nicht die Teegesellschaften oder die Zusammenkünfte oder Picknicke am Nor’ Loch oder die höflichen ›Sitzgerade-heb-das-Kinn-nimm-die-Schultern-zurück‹–Plaudereien mit dem künstlichen Lächeln. Jetzt lebe ich für das Jagen und Morden.«
Seite 60
Ich hatte keinerlei Erwartungen an die Geschichte, nachdem ich noch nie etwas über dieses Buch, geschweige denn über die Autorin gehört habe. Daher muss ich sagen, dass ich positiv überrascht war. Relativ.
Am Anfang hatte ich zwar ein paar Probleme, mich in die Geschichte einzufinden, und musste dann schließlich auch noch ein paar Differenzen mit Aileana zu überwinden, aber alles in allem fand ich das Buch wirklich interessant. Ein einfacher Schreibstil und eine an den meisten Stellen mitreißende Handlung bereiteten viel Lesespaß. Ebenso die von May entworfene Welt, in der man sich zwar erst einmal zurechtfinden muss, wenn man das aber geschafft hat, viel Spaß haben kann und ihre kreativen Ideen, die ziemlich erfrischend waren, konnten mich gut unterhalten.
Wer also auf der Suche nach einem kurzweiligen Lesevergnügen ist, das gespickt mit ein wenig Magie und Spannung sein soll, der kann gut und gerne zu Die Fernjägerin greifen.
Ich vergebe gute 3 von 5 Vögeln und bin nach diesem Cliffhanger schon gespannt, wie es in Teil zwei weitergeht. – Es lebe die Feenjagd!



2 Kommentare

  1. Also ich finde diese Beschreibung sehr hilfreich und bin interessiert das Buch zu lesen. :D Danke

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    1. Hey Jana_Kraus,
      es freut mich ungemein, dass Dir meine Rezension weiterhelfen konnte :-)

      Liebe Grüße,
      Dari

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